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Ulrich Wickert

“DAS KLIMA VERÄNDERT SICH DRASTISCH.”

Der Klimawandel ist eine Katastrophe und seine Folgen für Mensch und Umwelt dramatisch. Was kann der Einzelne dagegen tun? Warum tun wir noch immer viel zu wenig, obgleich der Umweltgedanke fest in unserem sozialen Wertegefüge verankert ist? Und wie steht es eigentlich um die Energiewende?


Was bedeutet der Klimawandel?

Ulrich Wickert: Der Klimawandel ist eine Katastrophe: Jeden Tag sehen wir dabei zu, wie in manchen Gegenden ganze Seen austrocknen, wie die Verwüstung stetig zunimmt und die Polkappen schmelzen. Das Klima verändert sich also drastisch. Es gibt immer noch Leute, die behaupten, das sei eine ganz natürliche Entwicklung. Und dann gibt es diejenigen, die nachweisen, dass das ganz konkret mit der Erderwärmung und unserem unverantwortlichen Umgang mit der Natur zu tun hat.

 

Was können wir dagegen tun?

Ulrich Wickert: Wir könnten noch so viel mehr machen, wenn es um das nachhaltige Leben geht – auch in den Details! Viele glauben, wenn ich mich als Einzelner engagiere, verändert das doch nichts. Doch! Wenn einer anfängt und die nächsten es ihm gleichtun, dann verändert sich schon etwas. Jeder Einzelne kann etwas tun. Beispielsweise dadurch, dass er sich vornimmt, weniger Energie zu verbrauchen und damit den gesamten Energiebedarf zu senken. Wenn das der Nachbar dann nachmacht, merkt man plötzlich: Wir können etwas bewirken!

Welche Rolle spielt die Politik dabei?

Ulrich Wickert: Der Umweltgedanke hat sich in Deutschland erst über Jahrzehnte entwickelt und ist zu einem wichtigen Thema geworden: Die großen, etablierten Parteien haben in den 70ern die Umwelt überhaupt nicht auf dem Radar gehabt. Aber die Bevölkerung hat sich damit schon länger beschäftigt. Das war auch der Grund, warum die Partei der Grünen überhaupt entstanden ist. Das hat dann dazu geführt, dass sich die anderen Parteien von den Grünen bedroht fühlten. Ich bin mir sicher, dass wir heute noch weitere Atomkraftwerke bauen würden, wenn es damals diese Entwicklung, die von der Bevölkerung ausging, nicht gegeben hätte!

 

Wie viel Zeit bleibt uns, um die globale Erwärmung aufzuhalten?

Ulrich Wickert: Bis 2020 soll die Energiewende feststellbare Ergebnisse liefern. Wir werden auch Ergebnisse haben. Die Frage ist natürlich, ob man bis dahin den CO₂-Ausstoß wesentlich reduziert haben wird. Das möchte ich fast bezweifeln. Viele Leute wissen erst gar nicht, worum es dabei geht. Die Gebäudesanierung z. B. betrifft ja nur die Altbauten. Und von den Altbauten, die derzeit rund 80 % des Immobilienbestands ausmachen, wird jährlich nur 1 % saniert. Wenn wir diese Rate auf 2 % steigern könnten, wäre insgesamt unglaublich viel gewonnen. Das müsste uns bewusster sein.


“WIR MÜSSEN UNSEREN ENERGIEBEDARF DRASTISCH SENKEN.”

 

Die Bundesregierung schien die Energiewende zuletzt immer weiter aufzuschieben, sieht man einmal vom Atomausstieg ab – haben wir uns zu viel vorgenommen?

Ulrich Wickert: Vielleicht war das unrealistisch, wenn dann auch noch andere Länder nicht konsequent mitziehen. Aber die Schuld auf andere zu schieben, bringt uns nicht vorwärts. Vergessen Sie dabei nicht: Strom ist nur ein Teilbereich der Energiewende. Wärme und Mobilität sind die anderen beiden. Gerade hier gibt es vielversprechende neue und leider vernachlässigte Methoden, unsere Energieeffizienz zu verbessern und damit die Umwelt zu schützen!

 

Zumal die verschiedenen erneuerbaren Energien zwar vielversprechend sind, aber noch weit davon entfernt scheinen, flächendeckend einsetzbar zu sein.

Ulrich Wickert: Bevor wir über erneuerbare Energie oder die Energieerzeugung allgemein sprechen, sollten wir uns doch zunächst einmal fragen, was die richtige Reihenfolge der Betrachtung ist. Denn jeder Art von Energieerzeugung machen wir es leichter, indem wir zuallererst unseren Energiebedarf drastisch senken. Erstens erreichen wir damit sofort etwas im Hinblick auf unsere Umwelt und den Schaden, den wir in ihr anrichten, und zweitens wird die Aufgabe für die erneuerbaren Energien einfacher zu bewältigen. So lange wir so viel Energie verbrauchen, wie wir es derzeit tun, hat die Energiewende kaum eine Chance, unseren überhöhten Bedarf zu decken. Ich denke, das leuchtet ein: Wir müssen zuerst den Energieverbrauch senken und dann die Energieerzeugung planen.

 

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